Gegründet wurde dieser Multikonzern 1920 als
Holdinggesellschaft für amerikanische und ausländische Aktien
folgender Gebiete: Telegraph, Telephon, Kabel und Schwachstromindustrie.
Zunächst erwarb I T&T einen Teil des Aktienkapitals der Cuban
Telephone Co. und der Puertorico Telephone Co. im Austausch gegen eigene
Aktien. 1924 wurde eine Telephongesellschaft in Spanien gegründet,
1925 eine bestehende Telephongesellschaft in Mexico hinzugekauft. Außerdem
erfolgte der Erwerb der gesamten Auslandsbeteiligungen der "Western
Electric Co.", einer Tochter der American Telephone
& Telegraph, die bereits in den 1930er Jahren als die größte
Telephonfabrik der Welt galt und über Zweigfabriken in Barcelona,
Antwerpen, Wien, Budapest, Paris, London, Mailand, Oslo, Tokio und anderen
Plätzen verfügte und diese in der Holding "International
Western Electric. Co." vereinigte. Letztere ging nun unter Abänderung
der Firmierung in "International Standard Electric Co." auf
die IT&T über für $ 50 Mill., wodurch letztere in
den Besitz eines internationalen Konzerns von Fabriken der Schwachstromindustrie
kam. Infolge verwaltete IT&T insgesamt a.) 9 Telephongesellschaften
mit insgesamt bis 1928 317.516 Telephonen weltweit, kontrollierte mit
99% u.a. die United River Plate Telephone Co. Ltd. mit Sitz in London,
das größte Telephonunternehmen Südamerikas; b.) 5 Kabel-,
Telegraphen- und Funkverkehrsgesellschaften weltweit, u.a. Amerikas zweitgrößte
amerikanische Kabelgesellschaft "All America Cables Inc. (gegr. 1881)
und c.) 10 Unternehmen der Schwachstromindustrie sowie diverse Verkaufsgesellschaften
in verschiedenen Ländern.
Mitte der 1930er Jahre liest sich die Aufzeichnung des Verwaltungsrates
wie ein Who is Who der Weltwirtschaft, u.a. A. M. Anderson von J.P. Morgan
& Co., Graf de Guell (Barcelona), Allan G. Hoyt (National City Co.),
Chas. E. Mitchell (National City Bank of New York), Bradley W. Palmer
(United Fruit), W.E. Roosevelt, Marquis de Urquijo (Madrid) etc.
Die Gesellschaft prosperierte in den Folgejahren weltweit und erwarb u.a.
1929 durch ihre Tochtergesellschaft International Standard Electric Co.
eine namhafte Beteiligung bei den Berliner Fernsprech- und Telegraphenanstalten
Ferd. Schuchardt A.-G. Desweiteren stand sie in freundschaftlicher Bezeihung
zur General Electric-Gruppe, zur Radio-Corporation of America und zur
American Telephone & Telegraph Co., mit letzterer hatte sie gemeinsame
Interessen in Südamerika.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wandelte sich das Unternehmen durch Zukäufe
anderer Industrien langsam zu einem Mischkonzern, der in den 1960-1970er
Jahren seinen Höhepunkt erlebte. Die Aktien aus den 1970er Jahren
wurden bei der American Bank Note Company gedruckt, die Vignette zeigt
eindrucksvoll den Unternehmenszweck und ist signiert.
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