.Zweck: Betrieb des Bergbaus und Gewinnung von
Mineralien und Fossilien aller Art, Verhüttung von Mineralien und Verwertung
der Nebenprodukte. Sie übernahm für M 18,0 Mio. von dem Grafen Hugo Henckel
Donnersmarck auf Naclo folgende Objekte zur Ausbeutung:
1.) Das Eisen- und Zinkhüttenwerk Königshütte bei Beuthen;
2.) Die Laurahütte mit einem Areal von 666 Morgen;
3.) Das Steinkohlenbergwerk Gräfin Laura in den Gemeinden Königshütte,
Mittel-Lagiewnik u. Chorzow;
4.) Die Steinkohlengruben Laurahütte;
5.) Die auf einem Areal von rund 25 ha haftenden Eisenerzberechtigungen;
6.) Die Zinkhütte Lydognia und
7.) Das Blei- und Zinkerzbergwerk Wilhelm.
In der Folgezeit expandierte die Gesellschaft
durch Übernahme weiterer Gruben und Hütten. Der Grundbesitz umfaßte 1913
insgesamt 3113 ha. Am 23. Juni 1922 sind sämtliche in Oberschlesien liegende
Werke der Gesellschaft mit den durch den Genfer Spruch vom Deutschen Reich
abgelösten Teilen Oberschlesiens unter polnische Staatshoheit gelangt.
Mit Beschluß der H.V. vom 3. März 1925 wurde für die auf polnischem Boden
liegenden Werke eine neue Aktiengesellschaft polnischen Rechts mit Sitz
in Kattowitz gegründet. Das Grundkapital betrug Zloty 50,0 Mio., welche
am 1.1.1926 als Kaufpreis für die abgegebenen Werke in den Besitz der
"Vereinigten Königs- und Laurahütte AG für Bergbau und Hüttenbetrieb in
Berlin" übergegangen ist. Der deutschen Gesellschaft verblieben die in
Deutschland belegenen Anlagen und Werte. 1936 wurden die Besitzverhältnisse
an der Kattowitzer Laurahütte neu geregelt. Hiernach übernahm eine von
der polnischen Regierung beauftragte Aufnahmegesellschaft sämtliche im
Besitz der deutschen Gruppe befindlichen Aktien gegen Bezahlung in Obligationen,
die zum größten Teil vom polnischen Staat garantiert waren. Die deutsche
Gruppe meldete daraufhin den Verlust der Hälfte des Grundkapitals und
beschloß zu liquidieren. Sie wurde am 19. August 1936 aufgelöst. Im Juni
1923 wurden 75.000 Aktien zu je M 1.200 begeben. Die Stamm-Aktien wurden
von einem Konsortium unter Führung von S. Bleichröder, Berlin, übernommen.
Zu jener Zeit war der Geh. Bergrat Ewald Hilger (Sohn des Gewerken
Ewald Hilger aus Essen) Direktor des Unternehmens, den Aufsichtsrat führte
Generalkonsul Dr. Paul von Schwabach, beide Unterschriften finden
sich in Faksimile auf der hier angebotenen Aktie. VF
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